Ich habe es vorhin schon angesprochen. Bei dir jeden Tag einzuchecken ist super, super wichtig. Aber lasst uns auf keinen Fall “die Wurzel des Aufschiebens“ von diesem riesengroßen Loch, in dem du dich immer wieder findest, vergessen. Und das ist Stress.
Was ist eigentlich Stress?
Vielleicht willst du dir die Frage selbst beantworten.
Ist es für dich ein Gefühl, ein inneres Chaos, eine innere Schwere, eine Enge? Tatsächlich gehört Stress zu den Emotionen, die wir in uns stagnieren lassen, in uns einsperren, ohne zu lösen, ohne sie aus unserem Körper fließen zu lassen.
Stress, der nicht gelöst wird, verharrt in unserem Körper.
Aber welche Emotionen sind es jetzt? Das können alle möglichen Emotionen sein, die du nicht ganz rauslässt, ganz fließen lässt. Eine Emotion oder ein Gefühl beginnt eigentlich immer mit einem ganz normalen Ankommen, dann geht sie hoch wie ein Berg, hat hier einen Höhepunkt und sinkt wieder ab und geht. Das ist bei jeder Emotion so. Wenn es aber für dich Emotionen gibt, die du nicht leben und wieder gehen lässt, wie zum Beispiel Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst, dann stagniert das in dir, was auch gleichermaßen alle anderen Emotionen dämpft. Das heißt auch die Freude, auch die Emotionen, die wir eigentlich fühlen wollen, wie Euphorie, Freude und all das, sind im Grunde genommen taub oder werden nur als “vielleicht so” empfunden oder es passiert ganz schnell wieder etwas, was dir die Freude nimmt.
Hier hinzuschauen und reinzuspüren, in diesen Stress, der in dir liegt, ist so wichtig. Wo fühlst du ihn im Körper? Wo ist er denn? Wo hat er sich schon manifestiert und abgesetzt? Und was tust du tatsächlich in deinem Alltag, in deinem Leben? Was tust du denn tatsächlich, um diesen Stress zu lösen? Oder führst du den Stress mit dir und tust irgendwas, damit er ganz schnell weg geht, zum Beispiel in einer stressigen Situation, den Stress “wegzuatmen” um ihn ganz, ganz schnell wegzuhaben, um nicht mehr die aufsteigende Wut oder die Verzweiflung zu fühlen?
Was kannst du tun, um den Stress zu lösen? Ich möchte dich natürlich jetzt nicht so stehen lassen, sondern dir auch sagen: Fang doch einfach mal an zu fühlen, wo der Stress ist, nicht nur wo der Stress sich manifestiert oder wo du ihn fühlst, sondern auch wo du gerade bist. Wo ist dein Körper gerade? Denn das ist das, was verloren geht unter diesem chronischen Stress, das Gefühl für den eigenen Körper, gleichermaßen auch für die eigenen Bedürfnisse, die natürliche Körpersignale sind.
Wenn ich Durst habe, ist das ein Körpersignal. Wenn ich aber auf Strom bin und alles mache, vergesse ich es oder überhöre bzw. überfühle es. Das bedeutet, im ersten Schritt ist es wichtig, erstmal wieder zurück in deinen Körper zu kommen. Zum Beispiel mit einem einfachen Body Scan, weil man hier schauen muss: Meine Füße, meine Beine, wie fühlt sich das gerade an? Da muss keine Bewertung drin liegen, das darf einfach sein, wie es ist. Und dann zu schauen, was braucht mein Körper gerade? Was brauche ich jetzt gerade eigentlich? Kann ich das wahrnehmen? Und dann darfst du dir auch super gerne eine Gewohnheit daraus machen, in deinen Körper zu kommen.
Und da kommt wieder das Digitale ins Spiel. Das, was dich am besten an das erinnert, ist meistens, dir einen Timer zu setzen, was dich zu zufälligen Uhrzeiten am Tag daran erinnert, was brauche ich gerade? Wie fühle ich mich gerade, wo ist mein Körper gerade? Was sind gerade meine Bedürfnisse? Um daraus eine Gewohnheit zu machen, immer wieder in deinem Körper anzukommen, festzustellen, was brauche ich, um diesen Stress zu lösen?
Was passiert eigentlich, wenn du den Stress nicht löst?
Du musst dir vorstellen, wenn du die ganze Zeit unter Strom stehst, die ganze Zeit unter Stress stehst, was passiert denn dann, wenn du einmal runterfahren möchtest?
Dann kommt es von da oben “batts runter” und
das kennst du mit Sicherheit auch:
Wenn du dich fühlst, wie in so einem riesengroßen Loch.
Du fühlst dich gefühlstaub, du hast das Gefühl, du kannst dich nicht mal mehr bewegen. Vielleicht liegst du auf dem Sofa und es passiert dir sogar jeden Abend. Du liegst da und hast das Gefühl, du kannst gar nichts mehr machen. Du bist wie betäubt, taub, gelähmt, auch gefühlstaub und nimmst deinen Körper nicht mehr wahr. Du weißt gar nicht, wie du aufstehen sollst oder das erledigen sollst, was du dir eigentlich vorgenommen hast, obwohl du eigentlich weißt, das tut dir gut, aber irgendwie kriegst du es nicht hin.
Vielleicht kennst du auch die Situationen, die ich von ganz vielen Kundinnen von mir kenne, die Mütter sind. Du bist die ganze Zeit unter Strom und wenn die Kinder mal weg sind und du mal zwei Stunden Zeit für dich hast, dann tust du vielleicht alles andere als dich um dich selbst zu kümmern.
Deswegen ist es einfach so wichtig, dass du eine Verbindung zu dir und zu deinem Körper herstellst. Dass du die Verbindung aufrecht erhältst, indem du immer wieder zu dir zurückkehrst und dann wirklich eine Gewohnheit daraus machst. Denn nur wenn du mit dir verbunden bist, nur wenn du deinen Körper und deine Bedürfnisse wahrnimmst, kannst du sie auch erfüllen, Stress lösen und Stück für Stück dieses Loch, in das du immer wieder fällst, das dich davon abhält, Aufgaben zu erledigen, dich also ins Prokrastinieren und ins Aufschieben leitet, zu vermeiden.
Und wozu führt das? Das führt nur zu mehr Unzufriedenheit. Bei ganz vielen Menschen zur Selbstabwertung: „Ich schaffe das einfach nicht. Ich bin so faul.” Dabei ist es nicht so, dass du faul bist, du bist einfach nur ausgelaugt, erschöpft und gestresst und darfst lernen, dich wieder mit dir in Verbindung zu setzen und den Stress zu lösen.
Das waren die zehn lebensverändernden Gewohnheiten, die auf jeden Fall mein Leben verändert haben. So viel kann ich sagen, nicht nur mein Leben, auch unzählige Menschen, die ich bereits in meinen Coachings und Kursen begleiten durfte, die das für sich angewendet haben und die einfach alles verändert haben.
Ich hoffe, ich konnte dir damit einen kleinen Samen setzen. Vielleicht möchtest du ein oder zwei dieser Dinge anwenden oder sogar alle, aber denk dran, Schritt für Schritt kommst du sicherer zum Ziel, als wenn du dir alles auf einmal vornimmst. Und das musst du auch gar nicht, denn auch das darf ein Prozess sein. Ich hoffe auf jeden Fall, dass dir dieser Beitrag gefallen hat und ich dich beim nächsten Mal wieder begrüßen darf.
Ich wünsche dir bis dahin nur Liebe,
deine Angela.