Ich bin immer ein großer Verfechter davon zu sagen: Erst wenn du dir etwas bewusst gemacht hast, kannst du auch damit bewusst umgehen.
Du kannst nicht Dinge verändern oder reflektieren, die dir überhaupt nicht bewusst sind. Warum kommen überhaupt beim Ausmisten solche Gedanken wie „Das kann ich doch aber jetzt nicht weggeben!”; „Das war doch mein Geschenk!”; „Das passt mir vielleicht irgendwann wieder.“ oder „Das kann ich doch nicht wegschmeißen.“?
Lasst uns erst einmal das Thema Minimalismus anschauen.
Was Minimalismus ist, ob du das überhaupt möchtest, wie du das für dich definierst, das ist etwas, was du selbst definieren und dir darüber bewusst werden darfst. Es ist deine ganz persönliche Sache, wie viele Erinnerungsstücke du haben möchtest. Für all diese Themen gibt es kein richtig und falsch. Das ist etwas, was du für dich festlegen und definieren darfst. Mir ist es immer wichtig, dass du deine Individualität auslebst und dein Leben auch so gestaltest.
Es geht ja nie per se darum, jetzt Ordnung oder Minimalismus in dein Zuhause zu bringen. Es geht vielmehr darum, warum du das möchtest und die Bedürfnisse dahinter.
Was bedeutet überhaupt “verschwenderisch sein”?
Ist es verschwenderisch, mit den Dingen zu leben, die du wirklich besitzen möchtest, die du wirklich benutzt, die dir gefallen, die dir Freude bereiten oder ist es verschwenderisch ganz viel Zeug zu kaufen, zu horten, überall Dinge rumliegen zu lassen, die vielleicht andere Menschen eher gebrauchen oder wertschätzen würden als du?
Also, was genau ist jetzt verschwenderisch? Das darfst du für dich reflektieren, denn genau das ist auch eine Überzeugung. Wenn ich das jetzt weg gebe, dann bin ich ja verschwenderisch und keiner will verschwenderisch sein. Wir wollen alle respektvoll und wertschätzend sein und wenn du das Gefühl hast, du bist verschwenderisch, wenn du die 30 Kochbücher aussortierst oder den 50. Stoff, den du irgendwann mal gekauft hast, dann denk zweimal darüber nach.
Mach dir genau bewusst, was diese Begriffe für dich bedeuten. Denn nur so kannst du deine Überzeugung bewusst erkennen und darüber reflektieren. Deine eigene Stimme zu finden, dich zu fragen, beim Aussortieren, beim Loslassen, wenn diese Gedanken kommen, “ist das jetzt wirklich meine Stimme oder ist das vielleicht die Stimme von meiner Oma, von meiner Mutter, von meiner Tante?”.